Umwelt: 3 Gründe für eine vegane Ernährung

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  • Beitrag zuletzt geändert am:9. Mai 2023
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Nach einer Umfrage von Veganz ist Umweltschutz nach Tierschutz der am häufigsten genannte Grund für eine vegane Ernährung der Österreicher*innen [1]. Doch ist die vegane Ernährung wirklich ökologischer als eine Mischkost? Kurz gesagt: Ja. Nach einer Studie der Oxford Universität aus dem Jahr 2018, hat der Wechsel auf eine vegane Lebensweise sogar den allergrößten Impact auf unsere Umwelt [2].

Eine vegane Ernährung ist der wahrscheinlich größte Hebel, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Ökologe Joseph Poore von der Uni Oxford (Spiegel Interview)

Doch warum ist das so? Nachfolgend 3 Gründe, warum eine vegane Ernährung nachhaltig ist:

Weniger Treibhausgase

Etwa 15 % der von Menschen versursachten Treibhausgase stammen aus der Nutztierhaltung [3]. Diese produziert nicht nur fleißig Kohlendioxid (CO2), sondern auch einiges an Methan (CO4), das von Rindern im Zuge ihrer Verdauung ausgestoßen wird. Das Problem: Methan hält sich in der Atmosphäre zwar nicht so lange wie Kohlendioxid, es befeuert den Klimawandel jedoch in etwa 25 mal stärker. Hinzu kommt, dass die Menge an Methan in den letzten Jahren unerklärlich stark gestiegen ist – die Wissenschaft tappt hier noch im Dunkeln [4]. Vielleicht weil den Rindern die Massentierhaltung schon langsam stinkt? 🐄💨

Weniger Waldrodung

„Der ganze Wald wird doch für diese körnerfressenden Sojajunkies gerodet!“

Vegan-Kritiker

Der Mythos, dass Veganer*innen aufgrund ihres angeblich astronomischen Sojakonsums für die Regenwaldabholzung verantwortlich sind, stimmt definitiv nicht. Der überwiegende Teil der Sojaernte wird für Schweine, Rinder & Co als Futtermittel verwendet [5]. Auch in Österreich werden weit über die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen für den Futteranbau genutzt [6]. Zusätzlich werden Waldflächen großflächig gerodet, um den Tieren auch Platz zum Weiden zu geben. Wir bräuchten den Wald aber dringend, um in den Bäumen und Pflanzen CO2 zu binden – dabei ist es egal ob Regenwald im Amazonas oder Nadelwald in Österreich.

Weniger Wasserverbrauch und -verschmutzung

Für die „Herstellung“ von 1 kg Rindfleisch benötigt man in etwa 15.000 Liter Wasser [7]. 1 kg Sojabohnen verbrauchen hingegen nur ca. 2.000 Liter Wasser. Auch die Herstellung von Pflanzenmilch ist wesentlich wassersparender als das tierische Pendant: Um 1 Liter Sojamilch herzustellen, werden ca. 30 Liter Wasser benötigt, für die gleich Menge Kuhmilch jedoch stolze 630 Liter [8]. Nebenbei bemerkt hat Sojamilch ungefähr den gleichen Proteingehalt wie Kuhmilch, und eignet sich daher ideal als Alternative.
Die Tierindustrie verbraucht jedoch nicht nur sehr viel Wasser, sie verschmutzt es auch. Rinder müssen eben nicht nur (Methan) pupsen, sondern auch mal ein größeres Geschäft erledigen. Und das landet dann in Entwicklungsländern oft unbehandelt im Wasser [9]. Aber nicht nur Gülle, sondern auch der starke Einsatz von Pestiziden, Antibiotika, Hormonen oder Dünger verunreinigt die Gewässer.

Fazit

Die weltweite Fleisch- und Milchindustrie ist einfach zu viel für unsere Umwelt. Kühe pupsen nun mal und müssen auch größere Geschäfte erledigen. Und sie haben natürlich Hunger und Durst und müssen daher ernährt werden.
Unmengen an Wasser, Acker- und Weideflächen werden dafür benötigt, was den Weg bis zum verpackten Fleisch sehr ressourcenintensiv gestaltet. Und die Wälder die dafür abgeholzt werden müssen, bräuchten wir eigentlich dringend um dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Anstatt den Tieren Soja und Mais zu geben, könnten wir die Pflanzen einfach selbst essen und uns damit den Zwischenweg ersparen. Man muss dabei auch auf nichts verzichten: Burger, Pizza oder Steaks gibt es mittlerweile auch längst rein pflanzlich.
Bis 2050 soll der Fleischbedarf jedoch weiter stark ansteigen [10]. Die Frage ist, ob wir uns den Raubbau an natürlichen Ressourcen weiterhin erlauben können. Theoretisch ja. Aber unser Planet wird dann zumindest für uns nicht mehr wirklich (angenehm) bewohnbar sein.

Videos zum Thema Nachhaltigkeit & Vegan

Sieh dir jetzt gerne noch den spannenden Vortrag von Dr. Lukas Gatterer an:

Auf der Veggie World in München hab ich ein paar Besucher*innen gefragt, was sie zum Thema Veganismus und Nachhaltigkeit sagen:

Quellen

[1] https://veganz.de/wp-content/uploads/2020/01/2019-11-29-laxxnderreport-weltvegantagsumfrage-interaktiv-deutsch.pdf
[2] Poore, Nemecek (2018) https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987.long
[3] http://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode/
[4] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase
[5] https://soja-aus-oesterreich.at/zahlen-daten/
[6] https://www.derstandard.at/story/2000106732238/unser-fleischhunger-verschlingt-ackerflaechen
[7] https://www.warenvergleich.de/bis-zu-27-000-liter-wasser-pro-kilo-diese-lebensmittel-verbrauchen-am-meisten-wasser-in-der-herstellung/
[8] Poore, Nemecek (2018) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1179343/umfrage/wasserverbrauch-von-kuhmilch-und-pflanzlicher-milch/
[9] Bericht der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO): „Livestock’s Long Shadow“ http://www.fao.org/3/a0701e/a0701e00.htm
[10] http://www.fao.org/ag/againfo/themes/en/meat/home.html

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